Was ist richtig und was ist falsch? Was heute noch Fortschritt ist, ist morgen schon überholt. Wir lieben die Sicherheit und Kontinuität, und rufen laut nach Innovationen. Wenn innoviert werden soll, dann sollen die Schritte aber nicht zu groß und Veränderungen nicht zu deutlich sein. Aber Ergebnisse und Antworten müssen groß, das Risiko und Invest klein sein. Und wenn Risiko, dann doch bitte mit dem konkreten Ergebnis der Innovation vorweg. Das ist wohl das Innovationsdilemma.

Das alles führt aber leider allenfalls zu einem „Verbesserungsprozess“ – und macht die Raupe schöner, länger, bunter oder bestenfalls noch beweglicher. Die Transformation zum Schmetterling findet so nicht statt.

Innovationen lassen Schmetterlinge entstehen und wir wissen, damit ist die Transformation – der Umbruch- vollzogen. Nur können wir die genaue Form und die Farben der Schmetterlinge nicht vorhersagen. Es entsteht erst auf dem Weg des Prozesses. Wir müssen aber das Vertrauen haben, dass es richtig ist. Und wir müssen bereit sein, den Preis dafür zu bezahlen. Den Preis der Entwicklung, um dann abheben und fliegen zu können. Aber wann und wie wird vielleicht nicht beantwortet.

Denn in der Phase des Umbruchs und der Transformation gibt es keine endgültigen Antworten.
Doch Medizin darf nicht mehr von der Stange sein, sie muss individuell werden. Der Arzt wird sich grundsätzlich am Individuum orientieren und Behandlungsabläufe darauf abstimmen. Schnellere Termine, kürzere Wartezeiten in der Praxis, kurze Wege und einfache Abläufe. Der Mediziner der Zukunft wird seinen Patienten menschlich abholen, ihn erreichen, ihn mitnehmen auf die Reise zu einer Krankheit verhindernden Zusammenarbeit. Eine Herausforderung für den Arzt in eigener Praxis.

Der Arzt als Coach der gesundheitlichen Zukunft. Der Mediziner (Coach) als Begleiter der Gesundheit. Wer seine Patienten auf diese Art und Weise erreicht, wird auch Prävention möglich machen. Er wird eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe erreichen und damit die Bereitschaft des Patienten (Coachee) selbst am Genesungsprozess mitzuwirken (Compliance) erhöhen. Er wird ein gemeinsames Arbeiten am Thema Gesundheit auslösen und damit Präventionsmedizin ermöglichen. Die daraus resultierende Kostenersparnis wäre wirtschaftlich enorm.

Die Innovationen im Gesundheitsmarkt verlangen auch nach der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen. Das gilt für die Praxis ebenso wie für Versorgungseinrichtungen und Krankenhäuser. Dabei darf die Branche sich ruhig einmal von anderen Wirtschaftsbereichen etwas abschauen – große Innovationen kommen nur sehr selten aus den eigenen Reihen.

Diese Veränderungsprozesse verlangen dem Arzt bei der Übernahme oder dem Einstieg eine Gemeinschaft die Bereitschaft ab, viel Neues zu lernen.
Doch wann endet dieser „Change“ Prozess? Endet er überhaupt und wie stellt der Mediziner sich darauf ein?

Aufbrechen von Strukturen
Genügt es heute ein guter Arzt zu sein? Oder muss ein Arzt sich auch mit unternehmerischen Fragen auseinandersetzen, damit er erfolgreich wird und bleibt? Fragen, die weder Bestandteil des Studiums noch der Fachausbildung sind.

Eines ist sicher – wer Erfolg will, muss mutig sein! Sicherheit kann man planen, aber man muss mutig sein. Neues wagen.
Neues bedeutet für viele Menschen Unsicherheit – raus aus der Komfortzone, aber mit einer Entscheidung und dem richtigen Konzept, sind große Dinge erst außerhalb der Komfortzone möglich.

Ein Medical-Business-Hacking (MBH) bedeutet, bestehende Strukturen im Gesundheitssystem aufbrechen und wieder neu zusammenzusetzen. Damit werden neue Wege möglich – neue Türen gehen auf – neue Kooperationen werden geschlossen – neue Erfolgsgeschichten geschrieben – aber nicht ohne auf Traditionen und Vertrautes zurückzugreifen.

Eine sichere Patientenversorgung braucht neue Modelle. Zukünftig werden die klassischen Bereiche der ambulanten, stationären und Pflege-Versorgung noch mehr an ihre Grenzen kommen.

MULTIPLE CARE liefert die Verbindung der 3 Versorgungsbereiche, schafft Synergien und mit Hilfe von digitalen Lösungen und Kompetenzen werden kostengünstige und verwaltungsarme Versorgungsstrukturen geschaffen. Das ist nicht nur ein Ansatz für eine sichere Patientenversorgung, sondern liefert dem Arzt als Unternehmer auch eine Zukunftsperspektive als Gesundheitsbegleiter und Präventionsmediziner. Dies in einem neuen Berufsfeld zusammen mit Kollegen, Mitarbeitern und anderen Berufen der Gesundheitswirtschaft.

Ambulante Digitalisierung

Welche Rolle spielt die Digitalisierung z.B. in den Praxen und wo nutzen Praxen digitale Angebote. Mit diesen Fragen hat sich auch die kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zum Jahresende 2019 im Praxis Barometer Digitalisierung beschäftigt. * (Kassenärztliche Bundesvereinigung, Studie Praxisbarometer Digitalisierung, 2019)

Das Praxis Barometer Digitalisierung ist die bislang umfassendste repräsentative, wissenschaftlich begleitete Befragung von Vertragsärzten und Psychotherapeuten zur Digitalisierung in Praxen. Es wurde 2019 zum zweiten Mal im Auftrag der KBV vom IGES Institut durchgeführt. Das Praxisbarometer Digitalisierung zeigt, wo Praxen digitale Angebote bisher nutzen und welche Rolle diese im Arbeitsalltag spielen. Auch welche Hemmnisse und Bedenken zur Digitalisierung existieren, ist einsehbar.

Interessant sind die Ergebnisse der Studie deshalb, weil der Praxisalltag häufig differenzierte Ergebnisse widerspiegelt. In dem Zusammenhang wird auch deutlich, das hilfreiche KI -Lösungen wie z.B.  die Anamnese-App ADA, noch weit von der Einbindung in deutschen Praxen entfernt ist.

Wir leben in der größten Transformation, die die Menschheit je erlebt hat: Digitalisierung, humanoide Robotik, Künstliches Intelligenz, Algorithmen und und und ….

Die Technologie verändert. Ein Wandel der notwendig und richtig ist. Dies hat maßgeblichen Einfluss auf alltägliche Ereignisse aber auch auf lebensverändernde Entscheidungen. Denn es sind die Entscheidungen, die unser Leben verändern nicht die Umstände.

Welche Werte sind heute wichtig – zum Beispiel bei der Umsetzung des Projektes „eigene Praxis“? Spielen Innovationen und Entwicklung heute eine Rolle?  Der Wandel ist allgegenwärtig. Was bleibt sind die Werte. Werte bilden die Grundlage für vertrauensvolle Beziehungen, für eine fruchtbare Zusammenarbeit, für ein positives Miteinander. Und: Gelebte Werte fördern die Glaubwürdigkeit.