Grundsätzlich etablieren sich in Deutschland zunehmend die telemedizinischen Anwendungen. Ein wichtiger Schritt ist 2018 dazu gelegt worden, als auf dem deutschen Ärztetag das Fernbehandlungsverbot gelockert worden ist. Patienten können nun auch eine Video Chat-Beratung erhalten, auch wenn sie den Arzt noch nie zuvor gesehen haben.
Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist der entscheidende Faktor zur ärztlichen Versorgung und Voraussetzung für die richtige Diagnose und optimale Therapie. Im Zuge der Digitalisierung können sich über diesen Weg für Ärzte und Patienten neue Kommunikationspotenziale öffnen. Die Digitalisierung kann dazu führen, dass der Patient dauerhaft aktiv in den Heilungsprozess eingebunden ist, auch wenn er sich nicht unmittelbar in der Praxis befindet.
Ist Telemedizin und die Videosprechstunde also die ideale ergänzende Möglichkeit, sicher und einfach zwischen Arzt und Patient zu kommunizieren und die Facharztkompetenz auch in fachlich unterversorgte Regionen zu bringen?
Als Fernmedizin ist sie schon im Rettungsdienst und bei Schlaganfällen Herzinfarkten unverzichtbar. Telemedizin kann hochspezialisierte Medizin ortsunabhängig zum Patienten bringen – ohne das Arzt -Patienten-Verhältnis zu stören. Dies ist in 2020 durch die Umsetzung des DVG möglich geworden
Die Videosprechstunde eignet sich besonders gut für die Behandlung chronisch Kranker, bei postoperative Wundfragen, zur Medikation oder bei dem Wunsch nach einer Zweitmeinung. Darüber hinaus bietet die Videosprechstunde die Möglichkeit geschultes Praxispersonal aktiv einzubinden. Telemedizin stärkt also auf diesem Wege auch die Verbindung zum Praxisteam bzgl. der Aufweichung der der bisher klar gezogenen Grenzen zwischen Arzt und Versorgungsassistent (z.B. Physican Assistent) und kann den Arztmangel in unterschiedlichen Regionen kompensieren helfen.