Die „blue Ocean Strategy“ in der Gesundheitswirtschaft ist eine Methode zur Entwicklung nachhaltiger und patientenorientierter Geschäftsmodelle. Grundgedanke ist, durch die Entwicklung innovativer neuer Märkte, Patienten bzw. Nicht-Patienten oder auch Kunden wirklich differenzierende und relevante Nutzen „Blue Oceans“ zu bieten
Dies soll unter anderem durch eine bedeutungslos gewordene Konkurrenz, Neu-Akquise von Kunden und optimierte Kostenstrukturen erreicht werden.
Bei Unternehmen einer Branche orientieren und messen sich viele immer am direkten Konkurrenten, kopieren Neuerungen und Innovationen und werden dadurch der Konkurrenz immer ähnlicher. Oft wird versucht sich über den Preis zu differenzieren, wodurch ein Unternehmen nicht wettbewerbsfähig bleibt. Willkommen im roten Ozean! Rote Ozeane sind vorhandene Märkte, bei denen die Konkurrenz geschlagen werden soll, um die existierende Nachfrage zu nutzen.
Blaue Ozeane hingegen sind neue Märkte, die durch ein Unternehmen selbst geschaffen werden. Es gibt noch keine oder kaum Konkurrenz und eine neue Nachfrage wird geweckt. KundInnen und Nicht-KundInnen wird differenzierend ein neuer Nutzen geboten.
*(blue ocean strategy, how to create uncontested market systems and make the competition irrelavant, harvard business review press, 2015)
Auch in der Medizin gibt es diese „blauen Ozeane“ und sie werden gefördert durch agile Arbeiten (s.u.).
Bei der Erschließung dieser neuen Märkte stößt man bei modernen Themen allerdings sehr oft an Grenzen. Zum Beispiel auch an die, der Selbstbestimmung im Zeitalter der Digitalisierung. Dies bespricht z.B. die Autorin Sarah Spiekermann in Ihrem Buch über Ethik für die Technologien der Zukunft und hält zugleich ein Plädoyer für Freiheit und Selbstbestimmung im Zeitalter der Digitalisierung* (Digitale Ethik. Ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert, April 2019, Sarah Spiekerman,)
Apps, die unaufgefordert Informationen zuschicken; Autos, die von Google-Rechnern gesteuert werden; Sprachassistenten, die Bestellungen für uns vornehmen – immer mehr Menschen fragen: Was macht die Digitalisierung mit mir und meinem Leben?
Sarah Spiekermann kritisiert, dass wir zu passiven Empfängern einer entmündigenden Technik degradiert werden.
Sie fordert deshalb ein radikales Umdenken: Wir brauchen eine Technik, die uns dient, statt uns zu beherrschen. „Wir müssen versuchen, den Wert zu entdecken, der mit Technik geschaffen werden kann. Und das ist nicht Geld, nicht Effizienz, nicht Gewinnmaximierung. Sondern Zufriedenheit, Freundschaft und Wissen.“